Der Siberian Husky
Siberian Husky - Geschichte und Heimat
Ursprünglich beheimatet waren die Siberian Huskies im Nord-Osten von Sibirien, etwa vom Fluß Lena bis hin zum ochotskischen Meer und dem Beeringmeer. Dort wurden sie von den dort lebenden Nomadenstämmen (z.B. Tschuktchen, Kamtschadalen, ...) als Arbeisttiere zum ziehen von Lasten gezüchtet.
Anfang des 20. Jahrhunderts lockte das Goldfieber viele nach Alaska, u.a. 1909 auch den russischen Pelzhändler William Goosak, der seine sibirischen Huskies mitbrachte. Von vielen verspottet aufgrund der geringeren Körpergröße seiner Huskies im Vergleich zu den in Alaska beheimateten Hunde gelang es ihm, in den zu dieser Zeit bereits veranstalteten Schlittenhunderennen sehr gute Plätze zu belegen.
Damit zeigte der Siberian Husky schnell seine Überlegenheit in Schnelligkeit und Ausdauer gegenüber den größeren und schwereren einheimischen Hunden. Verschiedene Zuchtlinien bildeten sich aus, die die Vielfalt im Aussehen und des Laufvermögens der heutigen Siberian Huskies hervorbrachte und jeden dieser Hunde als fast einzigartig erscheinen lässt.
In den 70ger Jahren brachte die Erfolgswelle den Siberian Husky von Alaska/USA auch nach Deutschland, weshalb als Ursprungsland auch USA angegeben wird.
Siberian Husky - Charaktereigenschaften
Seine blauen Augen und die meistens vorhandene, typische Husky - Maske macht ihn für viele zur schönsten, attraktivsten und begehrenswertesten Rasse der Schlittenhunde.
Der teure Preis für diese Schönheit ist, dass leider immer wieder Huskies in die falschen Hände geraten, die Besitzer nicht wissen auf was sie sich eingelassen haben und oftmals überfordert sind. Aus diesem Grund sitzen viele dieser wunderschönen Hunde im Tierheim. Dabei sind Siberian Huskies durchaus nicht ungeeignet als Familienhund. Jedoch sollte man sich unbedingt der Charaktereigenschaften bewusst werden, die ein Leben mit ihm nicht besonders einfach gestalten.
Er ist ein zärtlicher Menschenfreund, ausgesprochen sehr lebhaft und intelligent. LAUFEN und ZIEHEN sind Lieblingsbeschäftigungen. Aufgrund seines starken Jagdtriebes ist es oftmals nicht einfach, ihrem Bewegungsdrang gerecht zu werden, denn für fast alle Huskies ist es unmöglich, sich mit ihnen frei im Feld oder im Wald zu bewegen.
Joggen und Radfahren, für die Huskies eine willkommene Beschäftigung, gestaltet sich daher etwas schwieriger, da der Hund immer an der Leine geführt werden soll.
Allerdings gibt es genug Hilfsmittel, um das Laufen am Rad oder beim Joggen für Hund und Besitzer so ungefährlich und bequem wie möglich zu machen. Eine weitere Charaktereigenschaft, die oftmals unterschätzt wird, ist die Dickköpfigkeit, die jedoch allen Schlittenhunden gemein ist, wobei der Siberian Husky nicht unbedingt der sturste der vier Rassen ist.
Eine starke Hand gebündelt mit entsprechendem Einfühlvermögen für eine konsequente Erziehung ist ein Muss. Da Huskies eigentlich recht schnell lernen bedeutet ein wiederholt missachteter Befehl nicht unbedingt, dass Huskies „zu doof“ sind, um ihn zu verstehen. Vielleicht erscheint er einfach nur unsinnig und wird deshalb nicht ausgeführt.
Prinzipiell werden die eigenen Interessen (fast immer) über die des Besitzers gestellt und wer hier nicht konsequent versucht, diesen - ach so tollen blauen Augen - zu widerstehen, wird „um den Finger gewickelt“ und zukünftig erst recht ignoriert.
In einem „Menschenrudel“ sollte er daher, wie im Hunderudel auch, eine klare Stellung erhalten, denn er wird nur dann den Besitzer respektieren, wenn dieser auch als Rudelführer auftritt. Huskies an sich sind sehr Rudelbezogen und sollten daher nach Möglichkeit sehr viel Kontakt zu Artgenossen haben und damit nicht alleine gehalten werden. Auch ist er nicht unbedingt der geeignete Wohnungshund und sollte am besten so viel wie möglich im Freien gehalten werden. Siberian Huskies sind teilweise sehr verschmust, aber auch sehr eigenbrödlerisch. Zum Schmusen sind sie nur dann bereit, wenn sie selbst auch wirklich Lust dazu haben. Auch sind sie nicht besonders verspielt. Im Welpenalter sind sie zwar wie jeder andere junge Hund zu einigen Spielerein zu bewegen, viele verlieren diesen Spieltrieb jedoch mit zunehmendem Alter, setzen ihre Energie statt in Ballspiele lieber in laufen, ziehen oder miteinander raufen um. Von vielen werden sie berechtigterweise sogar als „Spielmuffel“ bezeichnet (es gibt jedoch auch Ausnahmen). Als Wachhund sind Huskies ebenfalls nicht zu gebrauchen. Einbrecher werden anstatt verbellt höchstens freudig schwanzwedelnd mit einem Schmatzer begrüßt und für Futter würde er noch verraten, wo die wertvollen Dinge versteckt sind. Prinzipiell sind Huskies recht „leise“ Genossen, denn sie bellen so gut wie überhaupt nicht (wie fast alle Schlittenhunde).
Sie heulen lieber - schaurig und schön - zumindest auf den ersten Blick. Wer jedoch einen Husky schon mal im „Dauereinsatz“ erlebt hat kann sich vorstellen, dass das besonders in der Nachbarschaft nicht gerade Freunde schafft. Wer sich einen Husky kaufen möchte, sollte sich dieser charakterlichen Eigenschaften sehr wohl bewusst werden und sich bereits im Vorfeld Gedanken über mögliche Probleme aufgrund nicht ausreichender Beschäftigung, hoher Jagdtrieb und der Sturköpfigkeit machen. Weiterhin sollte man die Tatsache einplanen, dass ein Husky bei guter Haltung 14 Jahre und älter werden kann und damit auf einem recht langen Lebensabschnitt ein Begleiter sein wird. Jemand der jedoch all diese charakterlichen Eigenheiten akzeptiert, liebt, schätzt und versteht, ihm ausreichend Bewegung verschafft und genug kosequenz aufbringen kann, wird in ihm einen unvergleichbarer Kamerad und Gefährte finden.